Montag, 14. Juni 2010
Spiel, Satz, Sieg und verstanden!
Ich glaube behaupten zu können, dass ich ein sportlicher Typ bin. Jemand, der sich in gewissen Maße für Sport interessiert, ihn betreibt und auch die Regeln kennt. Natürlich gibt es Sportarten, die weniger interessant erscheinen. Bei den einen ist es Fußball, bei den anderen Golf und bei mir eben Tennis. Zumindest war das mal so.
Meine Meinung war die, dass man beim Tennis eine halbe Stunde am Spielfeldrand sitzt (Ich hatte keine Ahnung, dass Spiele bis zu zweieinhalb Stunden dauern können) und zusieht, wie sich der kleine Ball von Spieler A zu Spieler B bewegt. Das war meine Ansicht. Bis letzten Mittwoch.
In Halle in Westfalen fanden in der letzten Woche die alljährlichen Gerry-Weber-Open statt. Die Besetzung war, wie in jedem Jahr, erstklassig. Von Roger Federer bis Benjamin Becker, die einigen Namen, die mir bis dahin ein Begriff waren, waren alle vertreten. Für mich eine Pflichtveranstaltung als Exkursion der Uni getarnt, da man ja eh nichts besseres an einem Mittwoch zu tun hat. Außerdem erschienen mir die Pressekonferenzen sehr interessant, schließlich hatten wir eine ganztägige Akredetierung und Essen gab's auch.
Nach einer kurzen Einführung schauten wir uns ein Spiel an. Ich muss zugeben außer der Floskel "Spiel, Satz und Sieg" waren mir die Tennisregeln kein Begriff. Aber man kann sich ja durchfragen. Das tat ich auch. Und siehe da, von Spiel zu Spiel und vom ersten bis zum dritten Satz ging mir ein Licht auf: Tennis ist ja gar nicht so langweilig, wie ich immer dachte.
Nach dieser Erkenntnis wollte ich mehr. Ich schaute mir ein weiteres Spiel an und war enttäuscht, als ich zum Essen das Spiel verlassen musste. Aber es folgte anschließend das nächste.
Meine Begeisterung für den Sport ging so weit, dass ich meinen freien nächsten Tag nutzte, um ein weiteres Mal nach Halle zu fahren.
Und außer den Tennisregeln wurde mir eins klar an diesen zwei Tagen: Man sollte doch vorher wirklich einmal seine Meinung prüfen, bevor man diese als feststehend erklärt.
Sei es in einer langweilig erscheinenden Sportart oder in der Ansicht gegenüber anderer, fremder Menschen.
Vielleicht lag es auch nur daran, dass die weltbesten Spieler an diesem Turnier teilnehmen und ich somit einige wirklich spannende Spiele verfolgen konnte, vielleicht bin ich nun aber wirklich ein begeisterter Tennis-Fan geworden...
Fotoquelle: http://www.mt-online.de/start/letzte_meldungen_aus_der_region/3598733_Tennis_Ballwand_Hewitt_siegt_sensationell_in_Halle.html
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